Soeg-Geschäftführer Ingo Neidhardt ist die Situation sichtlich unangenehm. Die Soeg hatte Gutes gewollt mit dem neuen Spielplatz am Bahnhof Oybin. Stattdessen aber ist ein Konflikt entbrannt, der bisher mehr Ärger als Freude gebracht hat: Die Beschwerden von Anwohnern über Lärmbelästigung konnten erreichen, dass der Spielplatz strenge Schließzeiten hat. Zwischen November und April bleibt das Tor sogar vollständig geschlossen.

Bei der Soeg begründet man die generelle Winter-Schließzeit mit Sicherheitsfragen. Das Unternehmen könne als privater Betreiber dafür haftbar gemacht werden, wenn einem Kind beispielsweise auf einem vereisten oder verschneiten Spielgerät etwas passiert, erklärt der Geschäftsführer. Dem wolle man mit der Winter-Schließzeit von vornherein aus dem Weg gehen. Und auch an eine Erweiterung der kurzen Öffnungszeiten im Sommer sei vorerst nicht gedacht. 

Eltern und Großeltern von Oybiner- und Urlauberkindern ärgert das. Deswegen hat Bürgermeister Tobias Steiner (SPD) das Thema jetzt noch einmal auf die Tagesordnung des Gemeinderats gebracht. "Wir freuen uns, dass wir so einen schönen und besonderen Spielplatz in Oybin haben", sagt Steiner. Es sei zwar ein privater Spielplatz der Soeg auf deren Firmengelände, dennoch müsse die Gemeinde daran auch ein öffentliches Interesse haben. "Die Soeg möchte, dass die Gemeinde hinter dem Spielplatz steht", erklärt der Bürgermeister. Voraussichtlich in der Gemeinderatssitzung im Februar sollen die Öffnungs-und Schließzeiten deshalb noch einmal Thema sein. Eine kontroverse Diskussion ist vorprogrammiert. Denn zwei der Anwohner, die sich wegen der Lärmbelästigung durch den Spielplatz in ihrer Lebensqualität beeinträchtigt sehen, sind Mitglieder des Gemeinderats.

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